Aus Daten des Luftfahrt-Bundesamtes im Internet geht hervor, dass ein Passagier-Flugzeug vergangenen Donnerstag (30.6.) Kerosin über Rheinland-Pfalz abgelassen hat. Demnach musste die Maschine wegen eines medizinischen Notfalls an Bord zu einem anderen Flughafen umgeleitet werden.
Vor der Landung lies der Pilot 15 Tonnen Kerosin über Rheinland-Pfalz ab, um das Gewicht des Flugzeugs zu reduzieren. Das sogenannte "Fuel Dumping" passierte in einer Flughöhe von knapp 9.500 Metern - laut Deutscher Flugsicherung im Sinkflug ab 31.000 Fuß. „Die Rheinpfalz“ hatte zuerst über den Vorfall berichtet.
Flugzeug war auf dem Weg nach Abu Dhabi
Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung war die Boeing 787-900 („Dreamliner“) in New York gestartet, mit dem Ziel Abu Dhabi. Die Route musste allerdings geändert werden. Der Pilot habe den Lotsen der Deutschen Flugsicherung einen medizinischen Notfall gemeldet und den Wunsch, in Frankfurt zu landen und vorher Kerosin abzulassen.
Pilot lässt Treibstoff über Kaiserslautern ab
Auf den Aufzeichnungen von "flightradar24", einer Website zur Erfassung von Flugdaten, ist zu sehen, dass es sich um eine Passagier-Maschine der Fluggesellschaft Etihad (Vereinigte Arabische Emirate) handelt. Aus den Daten im Internet geht hervor, dass der Pilot vor der Landung auf dem Flughafen Frankfurt für den Kerosinablass eine Schleife über dem Pfälzerwald geflogen ist - unter anderem kreiste er über Kaiserslautern und Rockenhausen. Außerdem flog die Maschine über das Saarland und Hessen.
Immer wieder Kerosinablass über der Pfalz
Große Flugzeuge müssen zum Teil Kerosin ablassen, wenn sie beispielsweise wegen technischer Probleme kurz nach dem Start wieder landen müssen. Die vollgetankten Maschinen sind sonst zu schwer, um sie sicher wieder auf den Boden zu bringen. Immer wieder lassen Flugzeuge über Rheinland-Pfalz und dem Pfälzerwald Treibstoff ab. Im vergangenen März waren es beispielsweise 80 Tonnen von einer Zivil-Maschine.
Kritik an Kerosin
Schon seit Jahren gibt es Kritik am Treibstoffablass über dem Pfälzerwald. Naturschützer befürchten einen dauerhaften Schaden für Fauna und Flora. Wissenschaftler sind jedoch der Auffassung, dass nur ein kleiner Teil des Kerosins überhaupt am Boden ankommt.