Liebe oder Berufung: Heiko und Marius wollen eigentlich Priester werden aber verlieben sich ineinander

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Zwei Männer verlieben sich. Das Problem: Heiko und Marius aus Stuttgart wollen beide katholische Priester werden. Als Priester kommt eine solche Partnerschaft aber nicht infrage. Jahrelang halten sie ihre Liebe geheim, doch der Bruch mit der Kirche ist unvermeidlich.

"Wir haben beide unseren Traum, Priester zu werden, aufgegeben und unser Lebensglück gefunden."

Marius und Heiko sind ursprünglich auf dem Weg, Priester zu werden. 1998 treffen sie sich erstmals im Priesterseminar in Freiburg. „Als ich Marius zum ersten Mal sah, dachte ich: Hui, was für ein großer, schöner Mann“, erinnert sich Heiko. Aus anfänglicher Freundschaft wird bald mehr, doch noch wollen sie ihren Lebenstraum, für die katholische Kirche tätig zu sein, nicht aufgeben.

Geheime Liebe

„Wir wussten, das ist ja gar nicht erlaubt oder gewollt. Was heißt das jetzt für uns?“, sagt Marius. Und so beginnt dann das Versteckspiel. 4 Jahre versuchen sie, ihre Gefühle geheim zu halten, zu unterdrücken oder den Weg zurück zur Freundschaft zu finden. 

Bruch mit der Kirche

Doch am Ende siegt die Liebe. Mit dem Bruch mit der Kirche verlieren sie alles: Ihre Zukunftsperspektive, ihre Wohnung, ihre Jobs. Fast mittellos kehren sie zurück in den Südschwarzwald, wo ihre Eltern leben. Auch für diese ist die Entscheidung ihrer Söhne im ersten Moment ein Schock, begleitet von dem Coming Out der beiden. Trotz der Unsicherheit, wie es weitergeht, genießen Marius und Heiko erstmals im Leben, sich nicht mehr verstellen zu müssen. 

Neues Glück

Beiden ist klar, dass sie nie wieder eine Arbeit innerhalb der katholischen Kirche finden und sie entdecken ihre neue Berufung: Sie werden Bestatter in einem Bestattungsunternehmen und finden dort das, was auch für sie als Priester ein wichtiges Ziel gewesen wäre: Menschen in den schwierigsten Momenten ihres Lebens eine Stütze zu sein. 

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