Immer neue Wörter schießen, brodeln und ploppen hervor aus der Alltagssprache. Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, Sandra Richter vom Literaturarchiv Marbach, Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen und weiteren Expert*innen erklären, was die Neuschöpfungen bedeuten.
Wort der Woche Flugscham – erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Nach coronabedingter Zwangspause hat der Flugbetrieb in Deutschland wieder Fahrt aufgenommen. Knapp 186 Mio. Passagiere gingen im letzten Jahr in die Luft. Wobei die Mehrzahl der in Deutschland startenden Flugreisen ein Ziel in Europa oder in Deutschland ansteuert. Da Fliegen die klimaschädlichste Form der Fortbewegung ist, fordern nicht nur Umweltverbände dazu auf, das eigene Verhalten zu überdenken, nach Alternativen zum Flug zu suchen. Vor diesem Hintergrund kritisiert der Begriff „Flugscham“ ein Verhalten, das beim Reisen nach wie vor aufs Fliegen setzt und den hohen Schadstoffausstoß von Flugzeugen ignoriert.
Wort der Woche Lifehack - erklärt von Bernhard Pörksen
Im Internet begegnen sie einem immer wieder: unkomplizierte Tipps, die das alltägliche Leben vereinfachen sollen. So genannte Lifehacks gibt es etwa in Form von kurzen Videos. Zum Beispiel zum optimalen Schälen eines Granatapfels oder dazu, wie man mit Hilfe von Eiswürfeln Dellen aus dem Teppich bekommt. Hinter dem Begriff steckt auch das Konzept des Hackers - die kreative Suche nach einer schnellen Lösung, in diesem Fall für alltägliche Probleme.
Wort der Woche Frollege erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Kollektives Duzen; After-Work-Partys und teambildende Maßnahmen charakterisieren unsere Arbeitswelt. Dass dabei die Grenzen zwischen Freund und Kollege; Arbeit und Privatleben miteinander verschmelzen; kann Vor- und Nachtteile haben. Ein Begriff; der dieses Zusammenschmelzen beschreibt ist Frollege. Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim über Sinn und Unsinn dieses sogenannten Kofferwortes.
Wort der Woche von A bis Z
Wort der Woche Achtsamkeit - erklärt von Bernhard Pörksen
Es ist gar nicht so einfach, in der heutigen Zeit abzuschalten. Unser Leben wird geprägt von Multitasking, ständiger Verfügbarkeit und einem Informationsüberfluss - und oft sind es sehr bewegende Nachrichten, die uns erreichen und nicht ruhen lassen. Hier kann das Prinzip der Achtsamkeit, das seinen Ursprung in der buddhistischen Meditationslehre hat, hilfreich sein.
Wort der Woche ASMR - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Hinter ASMR verbirgt sich eine englische Abkürzung: Autonomous Sensory Meridian Response. Damit ist eine unwillkürlich ablaufende körperliche Reaktion auf bestimmte Geräusche gemeint, im positiven Sinne: Ein leichtes Kribbeln am Kopf, wohlige Schauer, Gänsehaut. Vermittelt durch einen großen und anhaltenden Trend von produzierten ASMR-Videos auf der Plattform Youtube, die Millionen von Nutzerinnen und Nutzern erreichen.
SWR Kultur am Samstagnachmittag
Samstagnachmittag - Wochenende: Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Künstlern, Schriftstellern und Musikern, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Dies alles begleitet von einer ungewöhnlichen Mischung von Musikgenres und -Stilen, von Klassik, Pop und Jazz.