Wichtige Inszenierungen in der Oper und an den Theaterbühnen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. SWR Kultur rezensiert die Aufführungen der Spielzeit. Intendantinnen, Regisseure und Schauspielerinnen berichten über ihre Arbeit.
Gespräch Helena Waldmann: „Man muss wendig genug sein, um überleben zu können“
„Feierabend! Das Gegengift“ Heißt ein legendärer Abend von Helena Waldmann, mit dem sie dem Publikum beibringen wollte, wie man richtig feiert. Und weniger arbeitet. Immer wieder hat sie weltweit Tanzfilme realisiert, unter anderem in Iran, Thailand und Brasilien. Oft setzt sie sich dabei mit brisanten Themen auseinander, wie Ausbeutung („Made in Bangladesh“) und Demenz („Revolver besorgen“). Und macht daraus politisches Tanztheater. Helena Waldmann gilt als eine der wichtigsten Tanz-Regisseurinnen in Europa. In ihrem neuen Projekt „Berliner Hungerspiele“ wird Überlebenskunst selbst zur Kunst.
Kabarett Salzburger Stier 2024 – Der Preisträgerabend
Die Preisträger beim "Salzburger Stier 2024", dem bedeutendsten internationalen Radio-Kabarettpreis für den deutschsprachigen Raum, stehen fest: Der in Liestal geborene Kabarettist und Poetry-Slammer Dominik Muheim erhält die Stier-Trophäe für die Schweiz. Für Deutschland geht der traditionsreiche Radiopreis an Tina Teubner, die es versteht, ihr Publikum mit Liedern, Kabarett und Unfug zu beglücken und wachzurütteln. Für Österreich bekommt der Wahlwiener Dirk Stermann die begehrte Auszeichnung.
Komische Künstlerin „Königin der Schlagfertigkeit“ – Die vielseitige Komikerin Hazel Brugger
Hazel Brugger hat eine Blitzkarriere hingelegt als Kabarettistin und Comedian. Längst wurde sie fürs Fernsehen entdeckt. Ihr Humor ist hintersinnig, oft böse und immer entwaffnend. Am 11. Mai erhält sie in Mainz den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Stand-Up.
Inszenierung „Farm der Tiere“ am Schauspiel Stuttgart: Regisseur Oliver Frljić holt den Klassiker von George Orwell in die Gegenwart
Regisseur Oliver Frljić holt am Schauspiel Stuttgart den Orwell-Klassiker „Farm der Tiere“ in die Gegenwart. Mit seiner Inszenierung richtet er den Blick auch auf die USA und Europa.
Eine Performance über Angst „Agility of Fear“
Keine Panik! – Natascha Moschini erforscht in Stuttgart tänzerisch und als Solo mit Live-Musik, die Angst an sich und wie man sie in Bilder fassen kann.
Hausbesuch Grenzüberschreitende Kulturarbeit - der Theatermacher Edzard Schoppmann
Das „Theater BAden-ALsace“, kurz BAAL, liegt nur ein paar Schritte von der deutsch-französischen Grenze entfernt - direkt am Rhein, bei Neuried im Ortenaukreis. Auf dem Spielplan stehen: elsässische, deutsche, französische und zweisprachige Stücke für Kinder und Erwachsene. Gegründet wurde das Theater vor 19 Jahren von Edzard Schoppmann, einem Theatermenschen durch und durch, der als Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner arbeitet. Und einige der Stücke für sein Theater selbst schreibt – immer mit Bezug zur wechselvollen Geschichte dieser Grenzregion.
Pfalztheater Kaiserslautern wagt Experiment „Moby Dick“ hat das Klima im Fokus: Wie nachhaltig kann Kunst und Kultur sein?
Das Stück „Moby Dick“ am Pfalztheater Kaiserslautern ist klimaneutral produziert. Bei Kostümen, Bühnenbild, selbst beim Boden wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Funktioniert das?
Anstrengender Auftakt Berliner Theatertreffen: Ulrich Rasche versenkt den Sinn von „Nathan der Weise“ im Formfetisch
Kann Theater ein Demokratieforum sein? Ulrich Rasches Inszenierung von Lessings „Nathan der Weise“ beweist das leider nicht. Hier ging jeder Sinn im Formfetisch unter.
Gespräch Moby Dick – Pfalztheater Kaiserslautern inszeniert klimaneutral
Regisseur Robert Neumann hat mit Herman Melvilles Roman von 1851 über Kapitän Ahab und seine erbitterte Jagd auf den verhassten weißen Wal erstmals in Kaiserslautern eine „klimaneutrale“ Inszenierung auf die Bühne gebracht. “Die Bühnenbilder sind aus alten Segeln gemacht, die sonst weggeworfen worden wären. Und wenn das Stück abgespielt ist, werden alle Elemente weitergegeben an andere Kultureinrichtungen“, so Robert Neumann mit Beispielen. Auch das Publikum werde eingebunden mit Workshops und Podiumsdiskussionen rund um die Premiere am 4.Mai. “Moby Dick“ sei als Stück besonders geeignet. Denn mit dem Walfang habe man damals Oel für Lampen und Maschinen gewonnen: “So kann man den Bogen zu heute schlagen und sich fragen, ob unsere (Umwelt)probleme von heute ihren Ursprung haben in dieser Zeit“.