Blitze am Himmel - gut versichert gegen den Klimawandel

Nach heftigem Gewitter

Neuer Rekord: Reutlingen hatte bundesweit die meisten Blitze

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Luisa Klink
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Anette Hübsch
Anette Hübsch ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Der Himmel über Reutlingen war Mittwochnacht hell erleuchtet. Immer wieder zuckten helle Blitze auf. Die Kernzelle des Gewitters lag über der Stadt und blitzte wie ein Stroboskop.

Bei dem heftigen Gewitter von Dienstag auf Mittwochnacht hat es im Kreis Reutlingen bundesweit am häufigsten geblitzt. Die Kernzelle lag bei Reutlingen: 6.096 Blitze zuckten in der Nacht am Himmel. Die Häufung an einem Tag sei Zufall, so der Blitzexperte, Richard Fellner, Geschäftsführer der Firma Nowcast - die jeden Blitz zählt und unter anderem dem Deutschen Wetterdienst meldet.

Hohe Blitzdichte auf der Schwäbischen Alb

Generell sei die Blitzdichte im Bereich der Schwäbischen Alb aber sehr hoch. Die Sonne heize die südlich gelegenen Hänge stark auf, so dass Gewitter leichter entstehen können. Laut Fellner treten, wenn man die letzten 15 Jahre betrachtet, zwar stärkere, aber insgesamt weniger Gewitter auf. Die Blitzanzahl ist gleich geblieben. Das heißt aber auch: Pro Gewitter blitzt es häufiger. Extremwetterereignisse mit heftigen Blitzen, Hagel und Starkregen werden durch die Erderwärmung begünstigt, sagt Fellner.

Blitzableiter weiterhin sinnvoll

Der Reutlinger Blitzexperte hält Blitzableiter grundsätzlich für sinnvoll. Auch an neuen Häusern müssten sie einen festen Platz finden, so Richard Fellner.

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