Ärzte ohne Grenzen: Dauereinsatz in Krisengebieten der Welt

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Nabil Atassi
Moderator Nabil Atassi aus dem SWR1 Team. Zu hören in der Talk-Sendung SWR1 Leute - immer 2 Stunden für einen Gast mit interessanten Themen.

Amy Neumann-Volmer ist Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen Deutschland. Seit mehr als 28 Jahren betreibt die Allgemeinärztin eine Praxis in Amtzell im Allgäu und war selbst mehrmals in Krisengebieten.

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Einsatz in Krisengebieten

»Wir haben nicht nur die Corona-Krise. Wir haben eine Klima-Krise – die vergessen wir immer – wir haben Kriege und Konflikte. Es ist nicht nur die Ukraine: Das sind weltweit sehr, sehr viele kriegerische Auseinandersetzungen, mit denen wir uns auch beschäftigen müssen.«

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Für Ärzte ohne Grenzen war Amy Neumann-Volmer u.a. in der Zentralafrikanischen Republik, Haiti und der Demokratischen Republik Kongo.

In einem Flüchtlingslager in Kenia hat sie gegen eine Masern-Epidemie gekämpft. Es habe sie nachhaltig geprägt, zu sehen, wie junge Menschen an Masern erkranken und auch daran sterben, sagt sie. Es mache wütend, schlaflos und traurig, vor allem, wenn man weiß, dass eine Impfung es hätte verhindern können.

Eine somalische Frau bekommt Medikamente für ihr Kind in einer Klinik von Ärzte ohne Grenzen in einem Flüchtlingslager in Dadaab, Kenia, am 17.06.2011. Sie helfen bei Krisen, Kriegen und Katastrophen, warnen vor Aids und Malaria, protestieren gegen moralisch bedenkliche Pharma-Praktiken oder organisieren Impf-Kampagnen: Die Helfer der humanitären Organisation Ärzte ohne Grenzen.

»Unser Ziel ist Leben zu retten und Leid zu lindern.«

Ärzte ohne Grenzen Deutschland

Seit 2019 ist Amy Neumann-Volmer Präsidentin der humanitären Organisation. In dieser Funktion steht sie auch mit ihren Kolleg:innen in ständigem Kontakt, die aktuell im Kriegsgebiet in der Ukraine ärztliche Hilfe leisten.

»Wir helfen Menschen in Not, ohne zu schauen, welche Herkunft, Religion oder politische Meinung sie haben.«

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