Noah Darvich vom SC Freiburg

SC Freiburg

Warum wechselt Noah Darvich von Freiburg nach Barcelona?

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Anna Klär

Noah Darvich verlässt den SC Freiburg, um in Spanien beim FC Barcelona zu kicken. Warum verabschiedet sich ein 16-Jähriger von einem der besten Ausbildungsvereine der Bundesliga?

Eine berechtigte Frage, denn immerhin hatte der Sport-Club dem Nachwuchstalent einen konkreten sportlichen Weg aufgezeigt - den in Richtung Profigeschäft. Schon beim Testspiel gegen Zürich kam Darvich zum Einsatz, stand zum ersten Mal mit den erfahrenen Bundesliga-Spielern auf dem Platz und erzielte sogar ein Tor. All das mit 16 Jahren.

Geplant war für das Top-Talent der Breisgauer, nach zwei Jahren in der U17-Mannschaft, einen Platz in der zweiten Mannschaft des Vereins zu bekommen. Damit hätte Darvich die Chance erhalten, Erfahrungen und Spielzeit in der 3. Liga zu sammeln. Bei der ersten Mannschaft hätte er immer mal wieder "reinschnuppern" können.

SC Freiburg als Kaderschmiede

Dieser Weg ist das Freiburger Erfolgsrezept - denn er funktioniert. Noah Atubolu, die neue Nummer 1 im Freiburger Tor, hat den klassischen SC-Weg genommen. Von der Jugend bis ins Profiteam. Gleiches gilt für Kenneth Schmidt, Noah Weishaupt, Yannik Keitel, Nicolas Höfler und natürlich auch für Kapitän Christian Günter - um nur einige zu nennen.

Ausreichend Vorbilder hätte es für Noah Darvich gegeben. Nirgends sonst schaffen es so viele Spieler aus der Jugend in den Profikader wie beim SC Freiburg. Den Weg beim Sport-Club weiterzugehen, hätte für Darvich also durchaus Anreize gehabt. Dazu kommt, dass er im Breisgau geboren ist, sein familiäres Umfeld und Freunde dort hat.

Freiburg

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Hohe Strahlkraft des FC Barcelona

Natürlich aber ist der SC Freiburg nicht der FC Barcelona, auch wenn der Weg des Sport-Clubs in den letzten Jahren nach oben zeigt und er jetzt zum zweiten Mal in Folge international spielt. Trotzdem hat der spanische Klub deutlich mehr Strahlkraft als die Freiburger. Mehrfacher spanischer Meister, mehrfacher Champions-League-Sieger, internationale Stars in den Reihen, all das macht Eindruck. Die großen Erfolge, die große Zeit der Katalanen hat ein 16-Jähriger wie Darvich hautnah miterleben können - der FC Barcelona ist nach wie vor ein Fußball-Traumziel.

Ausbildung an der "La Masia"

Noah Darvich gilt als eines der Top-3-Talente im deutschen Profifußball. Der Mittelfeldspieler führte bei der U17-EM im Mai die deutsche Mannschaft als Kapitän zum Titel. Er rückte bei dem Turnier noch einmal verstärkt in den Fokus internationaler Klubs. Der FC Barcelona soll nicht der einzige Verein gewesen sein, der sich um Darvich bemühte.

Am Ende dürfte bei der Entscheidung aber auch die Ausbildung, die er an der berühmten Fußballschule "La Masia" erhalten wird, eine Rolle gespielt haben. Es ist eine der Top-Adresse für junge Talente: Lionel Messi, Pep Guardiola, Andrés Iniesta und auch Barca-Trainer Xavi zählen zu den Absolventen.

Darvich in der zweiten Mannschaft

Unter letzterem wird Darvich zunächst nicht trainieren - vorgesehen ist er für die zweite Mannschaft der Spanier, die, wie die des SC Freiburg, drittklassig unterwegs ist. Der Unterschied: Bei Barcelona hat der 16-Jährige die Chance, an der U19-Champions League teilzunehmen. Barca-Trainer Xavi hat selbst einst die Jugend des Vereins durchlaufen und dürfte so auch die Nachwuchskräfte besonders im Auge haben; trotzdem dürfte sich der Sprung in die erste Mannschaft für Darvich schwieriger gestalten als beim SC Freiburg. Die Konkurrenz bei Barcelona ist einfach eine andere.

Am Ende wird sich Talent aber immer durchsetzen, ob in Freiburg oder in Spanien. Und falls Darvich je über eine Rückkehr in den Breisgau nachdenken sollte, hat SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach schon klar gestellt: "Die Türen sind nicht zugeschlagen, sondern nur angelehnt."

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